Chronik
Das Jahr 1903 ist das "Geburtsjahr" des Tennissports in Höxter. Am 16.Juli des besagten Jahres wurde auf Antrag einiger Tennisbegeisterter auf dem Wall von der Stadt Höxter ein Lawn-Tennisplatz errichtet, für den man für 5 Mark jährlich eine Abonnement-Stunde bei der Stadt erhalten konnte.
Der Verein Rot-Weiß Höxter wurde 1920 gegründet (1. Vorsitzender Hugo Pauly) und der Tennisplatz am Wall von der Stadt angepachtet. Die Mitgliederzahl wurde auf 32 beschränkt und in einem namentlichen Mitgliederverzeichnis festgehalten, das nur mit einer Zweidrittelmehrheit verändert werden konnte. Das erste Tennisturnier fand 1921 mit Driburg und Brakel statt und die erste Vereinsmeisterschaft ging 1922 über die Bühne. Neben der sportlichen Seite hatte sich der Verein schon damals vielfältige gesellige Aufgaben zum Ziel gesetzt, um die Gemeinschaft zu fördern oder auch außerhalb des Tennissports anderweitig sportlich aktiv zu sein.
War Tennis in den Gründerjahren noch ein "schickes" Gesellschaftsspiel, so wurde 1930 durch einen Runderlass des Ministers für Volkswohlfahrt der Tennissport als Volkssport bezeichnet. Der Jahresbeitrag belief sich 1932 auf 18 Reichsmark pro Jahr. Über die Zeit des Dritten Reiches ist in den Annalen wenig festgehalten, nur das Kassenbuch und Fotos von Vereinsmeisterschaften beweisen die weitere Existenz des Tennisvereins.
Es ist vor allem der Familie Gockel zu verdanken, dass das Vereinsleben nach dem 2. Weltkrieg in Höxter schnell wieder auflebte. Bereits vor dem Krieg war bei dem Bau der Kaserne in der Brenkhäuser Straße am Offizierskasino ein Tennisplatz errichtet worden. Nach dem Krieg hielten die Engländer diese Kaserne besetzt und stellten auf Anfrage von Ernst Gockel den Platz mit Kasino den Höxteraner Tennisspielern bei Instandsetzung als Gegenleistung zur Verfügung. Nachdem erst der Bundesgrenzschutz und dann die Bundeswehr das Kasernengelände übernahmen und dem Club die weitere Benutzung untersagten, zog man sich dann ab 1956 wieder endgültig auf den instandgesetzten Tennisplatz an der Wallanlage zurück. Man musste jedoch bald feststellen, dass nur ein Tennisplatz dem Spielbetrieb nicht gerecht wurde, deshalb kam alsbald ein zweiter Platz hinzu.
Doch schon 1963 deutete sich das Ende der Tennis-Ära auf der Wall-Anlage an, als die Stadt Höxter die Platzanlage zum Jahre 1966 aufkündigte.
So begann 1966 die "Interimszeit" auf der Platzanlage des Herzogs von Ratibor im Schlosspark zu Corvey. In diesem Jahr begann auch die Planung für eine Neuanlage im Sportzentrum Brückfeld, wo die Stadt Höxter dem Verein ein Pachtgrundstück zur Verfügung stellte.
Es begann die "Ära Günter Gronemeyer", der das Projekt zielstrebig vorantrieb. 1971 konnte dann endlich die neue Platzanlage mit zunächst 4 Plätzen in Besitz genommen werden. Später wurde die Anlage durch Umkleidetrakt, Clubraum, Flutlichtanlage, Kinderspielplatz sowie zwei weitere Plätze komplettiert.
Die 80er Jahre waren besonders gekennzeichnet durch eine hervorragende Jugendarbeit des Vereins, um die sich besonders der damalige 1. Vorsitzende Ottmar Zürker und die damalige Jugendwartin Gisela Gresselmeyer verdient gemacht haben. Im Juli 1995 feierte der Verein mit einem großen Fest sein 75-jähriges Jubiläum.
Auch im neuen Jahrtausend bleibt die Jugendarbeit ein wichtiges Gut im TV RW Höxter. Mit Claudia Gronemeyer als Jugendwartin und Thomas König als Trainer wird die erfolgreiche Aufbauarbeit mit dem Nachwuchs vorbildlich weitergeführt. Davon profitieren sowohl die Nachwuchsmannschaften als auch die Erwachsenen-Teams. Ein Highlight waren die Mallorca-Trainingscamps für Kinder, die 2010 bis 2012 jeweils vor Ostern durchgeführt wurden.
Bei ihren Teilnahmen an den Deutschen Meisterschaften landet Vereinsmitglied Claudia Gronemeyer in Ihrer Altersklasse immer wieder auf den vorderen Plätzen, wenn es auch nicht ganz zum Titelgewinn reicht. Einen Titel holt sie dann aber sehr souverän: 2013 wird Claudia Gronemeyer zur Sportlerin des Jahres in Höxter gewählt.
Toller Erfolg für den TV Rot-Weiß Höxter im Jahr 2016: Die Damen 30 sichern sich nicht nur souverän die Meisterschaft in der Westfalenliga, sie setzen sich auch im Aufstiegsspiel durch. Damit spielen die Damen 30 seit der Sommersaison 2017 in der höchstmöglichen deutschen Spielklasse, der Regionalliga! 2017 gelang der Klassenerhalt, so dass auch 2018 wieder in der Regionalliga augeschlagen wird - gegen namhafte Gegner wie zum Beispiel die Damen 30 vom Rochusclub Düsseldorf.